Wolfsburg: Wissenschaftsmuseum phaeno

Die Zugfahrt nach Wolfsburg war etwas ungewöhnlich, weil wir zweimal umsteigen mussten (in Uelzen und Gifhorn). Uelzen ist ein wirklich interessanter Bahnhof, weil er nach den Ideen von Friedensreich Hundertwasser gestaltet wurde, daher ist der Bahnhof die Hauptsehenswürdigkeit von Uelzen!
Wolfsburg hat einen recht kleinen Bahnhof für eine Stadt mit über 120.000 Einwohnern. Das VW-Werk war schon vom Bahnhof aus zu sehen und als wir zum Ausgang kamen, konnten wir schon das phaeno sehen. Trotzdem musste ich noch in ein Elektronik-Kaufhaus gehen, um ein paar neue DV-Bänder für meinen Camcorder zu kaufen. Und ja, es war meine alte, aber vertrauenswürdige Sharp Viewcam mit einem nicht ganz so leistungsfähigen Akku. Aber in einem Science Center braucht man wirklich eine Videokamera, denn es bewegt sich eine Menge.
Das phaeno ist ein sogenanntes „Hands-on-Museum“, das heißt, man kann (fast) alle Exponate ausprobieren.

Live-Malerei durch einen Roboter

Jedes demonstriert bestimmte Aspekte der Physik, Biologie und Chemie. Es gibt sogar ein Techniklabor, in dem Sie Ihre eigenen Maschinen konstruieren können. Das Science Center hat eine interessante Architektur und ist viel größer als das „Universum“ in Bremen. Ich habe zum Beispiel die Robot Bugs ausprobiert, einen Roboter, der mit zwei Joysticks gesteuert werden kann. Außerdem gab es eine Wärmebildkamera und einen Blitz, der den eigenen Schatten an der Wand einfriert – das nötige Gerät war in kleiner Ausführung im Museumsshop erhältlich.

Zu dieser Zeit gab es eine Sonderausstellung namens „Phenomena“: Zwei Industrieroboter spielten DJ und ein weiterer zeichnete Porträts. An einem separaten Ort außerhalb der Hauptausstellungshalle zeigte man im Game Lab Stücke der Spielegeschichte: Space War, Pong, Space Invaders, Super Mario Bros. … Es waren so wenige Besucher da (zumindest zu diesem Zeitpunkt), dass eine Fotojournalistin uns anbettelte, so lange zu bleiben, bis wenigstens zwei weitere Besucher kommen würden. Sie wollte Bilder machen, die so aussehen, als wäre der Ort halbwegs beliebt. Es würden wahrscheinlich mehr Besucher kommen, wenn es mehr offensichtliche Schilder gäbe.

Spaß mit der Wärmekamera.

Ich spielte Super Mario (mit Tastatursteuerung, gah!), während meine Mutter die Erde in Space Invaders verteidigte. Nachdem die Fotografin gegangen war, spielte ich gegen sie an einer Xbox-Konsole. Ein Angestellter suchte wirklich nach ein Gespräch mit Besuchern – kann es ihm nicht verübeln, es muss langweilig werden an diesem Ort, besonders wenn man nicht auf Videospiele steht. Danach sind wir nicht in die Autostadt gegangen (zu teuer), sondern haben uns die Wolfsburg angeschaut. Es ist eine alte Burg, aber meiner Meinung nach nicht besonders interessant.

Rückreise

Dann besuchten wir den phaeno-Museumsshop, der so lala war, und nahmen den Zug zurück nach Hannover. Dieser Regionalzug kam 25 Minuten zu spät! Also hieß es: Anschlusszug adé, aber immerhin reichte die Zeit für einen kleinen Snack.
Der Zug nach Hamburg (über Uelzen) wurde von ein paar HSV-Fans genutzt, die vom Spiel HSV gegen Bielefeld zurückkamen (es endete unentschieden). Sie wurden ziemlich laut, sangen ein paar Lieder (meist über die Unfähigkeit anderer Städte) und nachdem ihnen die Fußballlieder ausgingen, gab es politische Lieder gegen die USA in Vietnam und Kambodscha oder die Stationierung von Pershing-Raketen in Deutschland. Also seeeeeeehr alte Geschichten 😉

Die Menschen in Wolfsburg sind immer glücklich. Raten Sie mal, was der Grund dafür ist?

Mia Jaap

Journalistin, Entwicklerin und Studentin der japanischen und koreanischen Sprache. Bereist gerne Japan, aber besucht auch gerne bekannte und weniger bekannte Orte in Deutschland.

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